Büro und Wertigkeit Teil 2

Die Arbeitssituation hat sich für meine Klientin nun verändert. Seitdem die Abteilungsleitung beschlossen hat, dass auch Kollegen am Büro-Hopping teilnehmen müssen, fühlt sie sich gerechter behandelt. Stressempfinden, und auch die psychosomatischen Symptome haben sich reduziert, Übelkeit und Kopfschmerzen haben sich ganz verabschiedet.

  

Meine Klientin befürchtet, dass das Hopping-für-alle früher oder später wieder abgeschafft wird. Weil Kolleginnen klagen, dass Kunden sich beschweren, die Gespräche nicht so entspannt ablaufen wie vorher, und auch die Vertriebsergebnisse schlechter geworden sind. Scheinbar erleben die Kolleginnen Ähnliches wie meine Klientin…

 

Doch wie wird es weitergehen? Falls das Büro-Hopping abgeschafft wird, wer wird dann wieder ohne Büro dastehen? Für mich als Coach stehen Wohlbefinden und Anliegen meiner Klientin im Vordergrund. Wir beleuchten die Situation also aus ihrer Perspektive, und suchen nach Möglichkeiten, wie wir sie stärken können.

 

Ergebnis: Es gibt nun messbare Zahlen, auch von Kolleginnen, dass das Hopping für die Zielerreichung schädlich ist. Meine Klientin steht mit ihren Erfahrungen nicht alleine da, die Kolleginnen sitzen im gleichen Boot. Sie könnten also gemeinsam mit der Abteilungsleitung sprechen und eine Lösung suchen. Für den Umgang mit den Kunden erarbeiten wir zwei Sätze, die ganz kurz erklären was läuft: „Wir tauschen hier regelmäßig durch.“ „Der Bürowechsel ist vorübergehend.“

 

Meine Klientin erlebt, dass ihre körperlichen Beschwerden weniger werden, obwohl die Situation im Außen noch nicht gelöst ist. Sie hat gelernt, dass sie sich helfen lassen kann, und auch ein Stück weit sich selbst helfen kann. Sie fühlt sich der Situation nicht mehr völlig ausgeliefert. Ein positives Bild für die Zukunft (sie sitzt mit einem Kunden in irgendeinem Büro, das Gespräch läuft entspannt und konstruktiv, sie selbst fühlt sich wohl in ihrer Haut) nimmt sie mit. Sie wird es nach Bedarf, kombiniert mit einer Entspannungsübung („Hooks up“ oder „Cook-Übung), verinnerlichen.

 

Bleiben auch Sie dran!